Seit der zunehmenden öffentlichen Diskussion des UFO-Themas in den vergangenen Jahren und der Aufmerksamkeit, insbesondere in den USA, begeben sich zunehmend auch wissenschaftliche Kreise in die Öffentlichkeit, wo sie sich bislang vielleicht eher zurückgehalten haben. Unter dem, eigentlich nicht so neuen, Label "UAP" (Unidentified Anomalous Phenomena) soll die neue Wissenschaftlichkeit transportiert werden, in Abgrenzung zum eher klischeebehafteten UFO-Begriff. Unter dem Strich ist es allerdings recht egal, ob man das nun unter UAP-Forschung oder, wie bisher, UFO-Forschung, subsumiert, der Untersuchungsgegenstand ist derselbe. Auch stellen sich sowohl (uns) Laienforschern als auch Wissenschaftlern dieselben Fragen: Was verstehen wir unter einem UFO oder UAP? Mit welcher Methodik wollen wir uns dem angenommenen Unbekannten nähern? Wie kann das Phänomen beschrieben werden und wonach sollen wir eigentlich suchen? Welche Eigenschaften rechnen wir dem Phänomen zu? 

Wie mittlerweile bekannt ist, tritt der derzeitige Direktor des US-UAP-Büros AARO, Dr. Sean Kirkpatrick, im Dezember diesen Jahres von seiner Position zurück, was in der UFO-Szene zu manchen Spekulationen über die Hintergründe führte. Waren es unzufriedene Lobbyisten unter den Abgeordneten, die sich mehr Transparenz und Enthüllungen wünschen? Oder haben die vielfach thematisierten Whistleblower um David Grusch den Ausschlag gegeben? Stecken doch Außerirdische hinter den UAP-Vorfällen? Zu diesen und anderen Fragen gab Kirkpatrick ein interessantes Interview der Plattform Politico, aus dem wir hier auszugsweise zitieren.

Das UFO-Phänomen hat viele Facetten, und egal, ob man den Beobachtungsgegenstand neuerdings als UAP bezeichnet oder weiterhin als UFOs, es gibt viele wissenschaftliche Fachbereiche, die in das Phänomen hineinspielen. Die Psychologie spielt hierbei eine zentrale Rolle, da sie sich mit dem (immer noch) Hauptuntersuchungsgegenstand, dem Augenzeugen, beschäftigt. Neben der Zuverlässigkeit von Zeugenaussagen, die hierbei eine zentrale Rolle spielt und worüber erst dieses Jahr ein umfassendes Kompendium erschien, sind es auch andere Aspekte, die von Interesse sind. Leider gibt es im deutschsprachigen Raum kaum Psychologen, die im Rahmen ihrer Arbeit auch auf anomalistische Themen bzw. außergewöhnliche menschliche Erfahrungen einen Blick werfen oder diese sogar aktiv behandeln und dazu publizieren. Ganz anders in anderen Ländern und insbesondere in den USA. Auf dem dortigen Portal Psychology Today publizieren eine Menge Psychologen und auch andere Wissenschaftler aus verwandten Bereichen auf eigenen Blogs zu unterschiedlichen psychologischen Themen, darunter auch immer wieder zu außergewöhnlichen Erfahrungen von Menschen im Zusammenhang mit UFOs oder auch Geistern oder Bigfoot, die aus psychologischer Sicht betrachtet werden. Der forensische Psychologe Dr. Matthew Sharps ist einer davon, der des Öfteren auch zum UFO-Thema schreibt und von dem wir schon mehrere Beiträge für unsere Seite übersetzt haben (hier, hier und hier).

Der britische UFO-Forscher Isaac Koi, Szenekennern u.a. bekannt durch seine Fleißarbeit in Sachen Materialbeschaffung und -bereitstellung für das schwedische AFU-Archiv, ist auch in Sachen KI bzw. UFO-Chatbots aktiv. Aktuell hat er seinen dritten UFO-Chatbot „Dave“ entworfen, der auf ChatGPT 4 basiert, der zur Nutzung eine Registrierung erfordert. Aktuell ist auch noch unklar, ob es eine bezahlte Mitgliedschaft erfordert, da Zugriffe offenbar noch nicht durchweg funktionieren. Ich habe mich aktuell bei ChatGPT registriert und bekomme derzeit noch die Meldung, dass der Zugang zum ChatBot (Custom GPT) noch nicht bereit ist, das aber die kommenden Tage ausgerollt werden soll. Insofern konnten wir noch keine Testabfragen durchführen, ergänzen das aber, sobald der Zugang funktioniert.

Wir haben auf unserem Blog schon öfter über das UAP-Büro AARO („All-domain Anomaly Resolution Office“) des Pentagons berichtet, zuletzt anlässlich des neuen UAP-Berichts. So analysiert AARO seit einigen Jahren Hunderte von gemeldeten Fällen mit UFOs (oder UAP, wie sie neuerdings verbreitet genannt werden) und haben mehrere öffentliche und geheime Berichte erstellt, in denen ihre Ergebnisse detailliert beschrieben werden. Aber haben sie irgendwelche Ergebnisse erzielt? Der derzeitige (noch-)Direktor der AARO, Sean Kirkpatrick, wandte sich diese Woche an Reporter, um ihnen ein Update zu geben, aber noch sollte sich niemand allzu große Hoffnungen auf sensationelle Enthüllungen machen. Kirkpatrick sagte, dass sie sich derzeit auf die jüngsten Sichtungen konzentrieren und nicht auf einige der bekannteren aus der Vergangenheit. Und er gab zu, dass sie einigen der größten Fälle wie dem mittlerweile berühmten „Tic Tac“-Vorfall von 2004 vor der Küste Südkaliforniens möglicherweise nie auf den Grund gehen würde.

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